Am Dienstagabend, 14. Januar, startete in München ein neues Angebot für Menschen auf der Straße: der sogenannte Wärmebus. Der Bus wird durch den Träger der Wohnungslosenhilfe, das Evangelische Hilfswerk München, betrieben und soll hilflosen obdachlosen Menschen die Möglichkeit geben, insbesondere in kalten Winternächten auch kurzfristig in eine Unterkunft gefahren zu werden.
Sozialreferentin Dorothee Schiwy: „Über den Wärmebus stellen wir künftig sicher, dass Menschen, die es nicht selbst schaffen, in das Kälteschutzprogramm in der Bayernkaserne zu kommen, dorthin gefahren werden können. Die Menschen erhalten dann dort nicht nur ein Bett zum Schlafen und die Möglichkeit zu duschen, sondern auch eine Beratung, um die Perspektiven in München zu klären und die Lebenssituation längerfristig zu verbessern.“
Die Streetworker der Teestube „komm“ und der Beratungsstelle „Schiller25“ des Evangelischen Hilfswerk München suchen die Hilfebedürftigen an ihren Aufenthaltsorten auf den Straßen und Plätzen Münchens auf. Sie beraten und unterstützen bei allen Problemsituationen, die mit der jeweiligen Lebens- und Wohnsituation verbunden sind. Der Wärmebus soll als Ergänzung zur Streetwork die Hilfebedürftigen in die Räume des Kälteschutzprogramms, in das Haus an der Pilgersheimer Straße (Unterkunft für wohnungslose Männer) oder das Frauenobdach KARLA 51 (mit KARLA 40 und dem Schutzraum für Frauen) bringen. Das Angebot basiert auf Freiwilligkeit. Bei den Fahrten geht es darum, die obdachlosen Menschen darüber zu informieren, dass in München niemand im Freien schlafen muss, und sie zur Annahme von Hilfeangeboten zu motivieren und bei Bedarf dann in die Unterkünfte zu fahren.
Franz Herzog, Leiter der Teestube „komm“: „Oftmals braucht es diese Starthilfe, um zu erreichen, dass die Betroffenen ein Bett in Anspruch nehmen und erleben können, dass es Alternativen zur ‚Platte‘ , also zum Übernachten im Freien gibt. Ziel ist es aber auch, Kontakte zu Obdachlosen zu knüpfen, die unsere Streetworker während ihrer regulären Einsatzzeiten nicht erreichen. Ein Wärmebus-Einsatz ist in dem Sinn auch bereits erfolgreich, wenn die betreffende Person dann am nächsten Tag Hilfe annimmt und zum Beispiel den Schutzraum Teestube besucht.“
Der Wärmebus wird in diesem Jahr von Januar bis April sowie im November und Dezember drei- bis viermal die Woche in der Regel von 16.00 bis 21.00 Uhr im Einsatz sein. Je nach Auslastung und Bedarf ist im darauffolgenden Winter eine Ausweitung auf weitere Abende möglich.
Erreichbar ist der Wärmebus unter der E-Mail-Adresse:
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Bürgerinnen und Bürger können aber auch telefonisch auf hilfebedürftige Obdachlose hinweisen. Bei Schiller 25: 089/ 54 59 41 40 (täglich von 13h bis 21h). Bei Teestube „komm“: 089 / 77 10 84 (wochentags 9.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 20.00 Uhr; Wochenend- und Feiertage 14.00 bis 20.00 Uhr)
WICHTIG: Bei lebensbedrohlichen Situationen oder wenn Sie schwer kranke obdachlose Menschen antreffen, bitte immer den Notruf (112) und/oder die Polizei (110) verständigen!